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de:software:latex:anfaengerfehler

Beliebte Anfängerfehler - und wie man sie vermeidet

Immer wieder tauchen in den letzten Stunden vor der Abgabe einer Arbeit grundlegende Fehler im Textsatz auf, die sich von Anfang an hätten vermeiden lassen, wenn der Betreffende sich ihrer bewußt gewesen wäre.

Zeichensetzung

Die Regeln zur Zeichensetzung im Schriftsatz sind ähnlich wie die Rechtschreibung verbindlich geregelt. Die gültigen Regeln finden sich in jeder Ausgabe des DUDENs, Hinweise sind bei den Grundregeln guten Textsatzes ebenfalls zu finden.

Grundsätzlich gilt: Vor allen Satzzeichen kein Leerzeichen, dahinter hingegen immer.

Hervorhebung

Grundregeln:

  • Niemals unterstreichen!
    Das Unterstreichen von Wörtern zur Hervorhebung ist aus Schreibmaschinenzeiten übernommen, wo es weder Kursiv- noch Fettdruck gab.
  • Sparsam einsetzen.
    Hervorhebungen durch kursiven oder fetten Schriftsatz sollten möglichst sparsam eingesetzt werden, damit sie tatsächlich hervorheben/betonen und nicht zu einem allgemein unruhigen Satzbild beitragen.
  • Kursiven Satz bevorzugen.
    Der kursive Schriftsatz sollte gegenüber dem fetten Schriftsatz bevorzugt werden, da fette Schrift meist viel zu aufdringlich ist.

Mathematischer Textsatz

LaTeX wurde nicht zuletzt dafür entwickelt, mathematische Formeln übersichtlich und ästhetisch ansprechend zu setzen. Für den mathematischen Textsatz gibt es vergleichbare Regeln wie für die Rechtschreibung oder den sonstigen Textsatz.

Grundsätzlich können die Ergebnisse eines Word-Formeleditors oder vergleichbarer Programme nicht mit dem Ergebnis einer mit LaTeX gesetzten Formel konkurrieren, vorausgesetzt der Anwender beachtet die Grundregeln des mathematischen Textsatzes.

Aufrechte Schrift bei Einheiten, Differentialoperatoren etc.

Variablen etc. werden in mathematischen Formeln kursiv gesetzt. LaTeX setzt daher grundsätzlich alle Buchstaben in mathematischen Umgebungen kursiv. Es gibt jedoch einige Ausnahmen, die nicht kursiv gesetzt werden dürfen:

  • Einheiten
  • Differentialoperatoren
  • das „e“ bei der Exponentialfunktion
  • das komplexe „i“

Die einfachste Lösung des Problems ist bei Verwendung von amslatex die Nutzung des Befehls \text{<text>}. Ansonsten läßt sich manches durch einfache Eingabe von {\rm <text>} lösen.

Für den Differentialoperator empfiehlt sich die Definition eines neuen Befehls:

\newcommand{\d}{{\rm d}} 

bzw., wenn dieser Befehl schon genutzt wird, entsprechend mit einem anderen Namen, etwa:

\newcommand{\dd}{{\rm d}} 

Alternativ kann der Befehl \d auch umdefiniert werden in \underdot, um den Befehl d für Differentialoperatoren zu verwenden:

\newcommand{\underdot}{\d} 
\renewcommand{\d}{{\rm d}}

Eine weitere Alternative ist ein Blick auf die Seite LaTeX for Physicists.

Die Exponentialfunktion wird in LaTeX mit „Bordmitteln“ normalerweise über den Befehl \exp(<argument>) als „exp(<argument>)“ dargestellt. Wird die Darstellung als kleines (aufrechtes!) „e“ mit hochgestelltem Exponenten bevorzugt, empfiehlt sich die Umdefinition des \exp-Befehls.

\newcommand{\exp}{{\rm e}} 

Angepaßte Größe der Klammern bei Verschachtelungen, Brüchen etc.

LaTeX unterstützt die Verschachtelung von Klammern und kann bei richtiger Eingabe der Klammersymbole deren Größe automatisch an die Gegebenheiten anpassen.

Werden mehrere Klammern ineinander verschachtelt oder will man einen Bruch einklammern, empfiehlt sich die Verwendung der beiden Befehlspaare \left<Klammersymbol> und \right<Klammersymbol>. Will man nur eine linke (öffnende) Klammer ohne korrespondierende rechte (schließende) Klammer erzeugen, geht das über die Eingabe von \right. als schließende Klammer (die dann nicht angezeigt wird).

Verweise

Verweise auf Abbildungen, Tabellen etc. sollte nie manuell eingegeben werden, sondern über die LaTeX-Mittel als Verweis (\ref{<marke>}, \pageref{<marke>}) auf eine Marke (\label{\ref{<marke>}}). Es empfiehlt sich, die Marken mit sprechenden, knappen Namen und einem vorangestellten Kürzel zu versehen, ob es sich um Tabelle oder Abbildung handelt.

Die Verwendung dieser LaTeX-Befehle sorgt dafür, daß die Verweise immer aktuell sind. Das ist insbesondere nützlich, wenn Abbildungen oder Tabellen durch das Hinzufügen von Text im Dokument wandern. Hinweis: Um alle Referenzen zu aktualisieren, sind zwei aufeinander folgende LaTeX-Durchläufe notwendig.

Für die Angabe von Literaturverweisen s.u.

Literaturangaben

Für die Verwaltung von Literatur in Kombination mit LaTeX gibt es das Paket BIBTeX. Bei ausführlicherer Verwendung von Literaturangaben empfiehlt sich die zusätzliche Einbindung des LaTeX-Paketes natbib, das eine Reihe zusätzlicher Befehle bereitstellt.

Sollen im Text Autorennamen erscheinen, empfiehlt sich dringend die Verwendung der entsprechenden Befehle aus dem natbib-Paket, u.a. \citeauthor{< key >}. Im Zusammenhang mit einem selbsterstellten Bibliographie-Stil (bst-Datei) kann die Darstellung entsprechend angepaßt werden.

Lateinische Artnamen u.ä.

Lateinische Artnamen werden grundsätzlich kursiv gesetzt, auch wenn ein Teil des Namens abgekürzt wird, z.B. Bacillus subtilis, E. coli. Wird ein Artname abgekürzt, muß er einmal am Anfang ausgeschrieben werden.

Wichtig: Wird nur der Gattungsname (der erste Teil) mit dem Zusatz „sp.“ angegeben, erscheint nur der Gattungsname kursiv, z.B. Synechocystis sp.

Warum das Rad neu erfinden, wenn es bereits gute Quellen im WWW gibt?

de/software/latex/anfaengerfehler.txt · Zuletzt geändert: 2020/09/30 21:35 von 127.0.0.1